Herzhausen

Herzhausen

Das Dorf mit Herz und Zusammenhalt

Herzhausen

Das Dorf mit Herz und Zusammenhalt

Geographische Lage

Herzhausen liegt im Naturraum Oberes Lahntal der Region Lahn-Dill-Bergland in Mittelhessen, ca. 20 km westlich von Marburg und 10 km östlich von Biedenkopf in der Gemeinde Dautphetal, direkt an der B 453. Herzhausen eignet sich wegen der Landschaft und des umgebenden Waldes zur Naherholung.

Gemarkung

Seit dem Jahr 1954 ist Herzhausen als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Die Größe der Gemarkung Herzhausen beträgt 709,19 Hektar. Begrenzt wird Herzhausen durch den Streichenberg im Osten, das Kellerbachtal im Norden und den Hünstein im Südwesten. Herzhausen wird von den Stadtteilen Diedenshausen, Sinkershausen, Bellnhausen, Runzhausen der Stadt Gladenbach und den Dautphetaler Ortsteilen Holzhausen am Hünstein, Mornshausen an der Dautphe, Friedensdorf und Damshausen umgeben.

Folgende Flächenanteile ergeben sich für Herzhausen:

  • Wald: ca. 380 ha
  • Ackerland: ca. 166 ha
  • Wiesen: ca. 124 ha
  • Ödland, Weide: ca. 10 ha
  • Wege, Wasser: ca. 28 ha
  • Friedhof: ca. 2 ha
  • Ortslage: ca. 13 ha

Gewässer

Der Kaltenbach entspringt im Osten von Herzhausen, in der Gemarkung Winkshausen, und der Kellerbach im Norden des Ortes. Beide Bäche sind Zuflüsse der Dautphe.

Berge

Im Uhrzeigersinn, beginnende im Norden, wird Herzhausen von den folgenden Bergen eingerahmt:

  • Höckerberg 341 m
  • Schweinskopf 473 m (Gemarkung Friedensdorf)
  • Streichenberg 456 m
  • Kaltenberg 449 m
  • Dusenberg 457 m
  • Hünstein 504 m (Gemarkung Holzhausen)

Bis auf den Hünstein (Bottenhorner Hochflächen) gehören alle Berge zu den Damshäuser Kuppen.

Geschichte

Chronik

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Herzhausen erfolgte unter dem Namen Hertzhusin im Jahr 1333.[1]

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Herzhausen:

„Herzhausen (L. Bez. Gladenbach) evangel. Filialdorf; liegt 134 St. von Gladenbach, hat 41 Häuser und 257 evangelische Einwohner. In der Gemarkung findet sich ein Eisenbergwerk das aber jetzo nicht mehr im Betrieb ist.“

Zum 1. Juli 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Herzhausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit 11 weiteren Gemeinden kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Dautphetal zusammengeschlossen.

Sitz der Gemeindeverwaltung wurde der Ortsteil Dautphe. Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Dautphetal wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Herzhausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:

  • vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Biedenkopf, Gericht Dautphe
  • ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Biedenkopf
  • 1604–1648: strittig zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt (Hessenkrieg)
  • ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Biedenkopf, Gericht Dautphe
  • ab 1627: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Biedenkopf, Gericht Dautphe
  • ab 1806: Rheinbund, Großherzogtum Hessen, Oberfürstentum Hessen, Amt Biedenkopf
  • ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Biedenkopf
  • ab 1821: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach (Trennung von Justiz (Landgericht Gladenbach) und Verwaltung)
  • ab 1832: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (übergangsweise Hinterlandkreis)
  • ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Dillenburg
  • ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Landkreis Biedenkopf
  • ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Biedenkopf
  • ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Biedenkopf
  • ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Biedenkopf
  • ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
  • Am 1. Juli 1974 wurde Herzhausen als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Dautphetal eingegliedert.
  • ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Einwohnerentwicklung

Einwohnerstruktur[

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Herzhausen 570 Einwohner. Darunter waren 6 (1,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 99 Einwohner unter 18 Jahren, 264 zwischen 18 und 49, 108 zwischen 50 und 64 und 102 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 231 Haushalten. Davon waren 66 Singlehaushalte, 60 Paare ohne Kinder und 87 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 42 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 153 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.

Einwohnerzahlen

Quelle: Historisches Ortslexikon
• 1577:18 Hausgesesse
• 1630:19 Hausgesesse (10 zweispännige, 3 einspännige Ackerleute, 7 Einläuftige), 1 Witwe.
• 1677:25 Hausgründe, 2 Witwen, 13 ledige Personen.
• 1742:41 Haushalte
• 1791:195 Einwohner
• 1800:224 Einwohner
• 1806:208 Einwohner, 36 Häuser
• 1829:257 Einwohner, 41 Häuser